Event des Monats 03/2017: GDI Trendtag – DIE INHALTE

Aktive Sinnsuche für den Platz/Raum

Überpünktlich startete das Inspirations-Feuerwerk mit einer Einführung durch CEO David Bosshart zum Generalthema „Reinventing Places: Leben zwischen Cloud und Location“. Wenn die Digitalisierung Räume neu definiert und virtuelle Parallelwelten schafft, die Realität angereichert („augmented“) wird, dann ändern sich unsere Anforderungen und Nutzungsformen an den Space. Bosshart stellte den Begriff „rurban“ vor, der die Konzepte von Land und Stadt verknüpft. In großen Städten mit Raumknappheit (und mehr Singles) werden Wohneinheiten kleiner und Einteilungen von Räumen viel flexibler.

Stephen Graham, Professor für Städte und Gesellschaft an der Universität Newcastle, stellte die dreidimensionale Nutzung (und Darstellung) von städtischen Räumen vor. Und er merkte kritisch an, dass das „oben sein“ etwas ist, das den Reichen vorbehalten ist. Designerin Allison Crank stellte virtuelle Shopping Malls vor, die von den Besuchern/Kunden mitgestaltet werden. Start-Up-Unternehmer Miguel Rodriguez präsentierte eine Lösung für Virtual und Augmented Reality und Nutzungsszenarien in Immobilienwirtschaft, Bildung, Industrie. Bestseller-Autor und Geschmacks-Experte Tom Vanderbilt brachte einige Erklärungsmuster für die Ausprägung von Massengeschmack – von Modefarben bis hin zu Vornamen von Neugeborenen. Besonderes Highlight (am Beispiel von Instagram-Fotos): „Social Media is Hypersocial Learning“.

Ähnlich bunt der Nachmittag – mit einer aufrüttelnden Präsentation als Höhepunkt. Der deutsche Journalist Mario Sixtus sprach über seinen Film „Little Brother“. In dieser fiktiven Dokumentation verknüpfte er die Anwendungen Smart Glasses, Gesichtserkennung und Personal Big Data zu einer realen Dystopie, in der persönliche und sensible im Alltag als Projektionen im Raum quasi öffentlich zugänglich sind. Technologisch sind wir nur noch einige kleine Schritte von dort entfernt.

Abgeschlossen wurde der Trendtag schon traditionell mit der Runde der Trendforscher-Schwergewichte Peter Wippermann, Norbert Bolz und David Bosshart.

 

 

Event des Monats 03/2017: GDI Trendtag – DIE EXPERIENCE

Vom Feinsten: Das Gäste-Erlebnis

Shuttles vom Bahnhof zum GDI (und retour), freundliche Betreuung allerorten und ein durch und durch professionelles Team. Anregend von Julian Thorner in englischer und hochdeutscher Sprache moderiert, gab es während des ganzen Tages keine größeren Technik-Mankos, dafür allseits gute Stimmung. Im vollen Raum gab es ausreichend Zeit für Fragen aus dem Publikum.
Dieses erlebte ein sehr faktendichtes, abwechslungsreiches und (siehe hier) aufrüttelndes Programm. Davor und dazwischen strukturierten Netzwerk-Pausen den Tag, untermalt von Schoggi (Heimvorteil!), exquisitem Essen und zu Mittag österreichischem (!) Weiß- und Rotwein. Kleine Details machen einen Unterschied.

Und 1.200 CHF regulärer Preis (für Start-Ups 390 CHF) machen die Veranstaltung sehr exklusiv. Unter den Gästen waren vor allem Touristiker, Menschen aus Handels- und Konsumgüterbranchen sowie Finanzdienstleistungen. Menschen aus Medien und Werbung fehlten auch nicht, waren aber spärlicher vertreten.

Allerdings hätte man fast ein „All-male-panel“ geschafft. Bis auf die Designerin und Filmproduzentin Allison Crank am Vormittag waren nur Männer auf der Bühne. Dabei werden so viele Trends auf der Welt von Frauen gemacht …

Finally: So wie die Location ist das Gäste-Erlebnis beim Europäischen Trendtag eine Benchmark, Hospitality wird intensiv (aus)gelebt. Überpünktlich – noch vor Ende der Veranstaltung – fand sich bereits das Dankes-Mail der Veranstalter mit Feedbackbogen in der Mailbox.

Event des Monats 03/2017: GDI Trendtag – DIE LOCATION

Tagen on the top: Das Gottlieb Duttweiler Institut, Think Tank und Event Location

In Rüschlikon bei Zürich findet man das Gottlieb Duttweiler Institut im „Park im Gruene“. Nach ca. einer Viertelstunde mit dem Zug und Fußweg/Taxifahrt/Shuttleservice ist man da.

Der Geist (und die Geisteshaltung) des Gründers weht subtil über dem Ort. Das Gottlieb Duttweiler Institut (GDI) versteht sich als unabhängiger Think Tank in Wirtschaft, Gesellschaft und Konsum. Gemäss Auftrag von Gottlieb Duttweiler soll die Non-Profit-Organisation ein „Ort der Besinnung und Begegnung“ sein und „wissenschaftliche Forschung auf sozialem und wirtschaftlichem Gebiet“ durchführen.

Das GDI ist zweifellos ein kompaktes Konferenzzentrum, flexibel und komfortabel. Hoch über dem Zürisee gelegen, bietet es „Conference with a view“ für ca. 300 Gäste, wenn man die großen Räume zusammenlegt und Kinobestuhlung anwendet. So geschehen beim Trendtag, der wieder ausgebucht war.

Anmerkung: Das Schweizer Konferenz-Wording spricht übrigens in Bezug auf Events von Anlässen, Retraiten (Klausuren) und Ambiance (Stimmung/Umgebung). Und à propos „Ambiance“: Hochzeits- oder andere private Feiern abhalten kann man dort natürlich auch.